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Interessanter Job gesucht, der weiter bringt und Spaß macht?

Bei allen Stellenbesetzungen begegnen uns super motivierte, top ausgebildete Sozialpädagog:innen. Alle unsere Ausschreibungen erscheinen auf den großen Börsen und hier. Wir wollen Dir aber schon mal ein bißchen erzählen, warum es für Dich der richtige Schritt sein könnte, bei uns anzufangen.

  • Hier wird es wirklich nie langweilig. Die Hauptaufgabe ist es ja, den Verselbstständigungsprozess der bei uns befindlichen jungen Menschen zu begleiten und zu unterstützen. Wie das im Einzelnen aussieht, hängt von der individuellen Befindlichkeit und Vorgeschichte der Jugendlichen und deren Ressourcen ab. Und davon, inwieweit es uns und ihnen gelingt, ein vertrauensvolles Verhältnis miteinander aufzubauen. Da zu uns fast jede:r kommen kann (siehe Zielgruppe), geht es hier echt bunt zu. In unserer Tätigkeit verbergen sich übrigens viele unterschiedliche und anspruchsvolle Berufsfelder von Anwalt/Anwältin über Berufsberater:in, Krankenpfleger:in, Hausmeister:in, Makler:in, Vermögens- und Schuldnerberater:in, Familien-, Paar- und Drogentherapeut:in, Detektiv:in, Hauswirtschafter:in, Lehrer:in, Handwerker:in, Schreibwarenhändler:in, Spielpartner:in, Prellbock, Müllabfuhr, Koch/Köchin, Ernährungsberater:in, Reisebüro, Brief- und Paketzusteller:in, Seelsorger:in, Gärtner:in, Näher:in, Monteur:in, Maler:in/Lackiererin, Möbelpacker:in, Fitnesstrainer:in, Sanitärfachkraft und so weiter und so fort. Wir arbeiten uns immer wieder neu in alle Wechselfälle des Lebens der uns anvertrauten jungen Menschen ein. Sowohl in die Problematik von Diabetes bei jungen Menschen, wie auch in das Thema Essstörungen mit medizinischen Maßnahmen, wie Magenverkleinerung oder oder. Ganz häufig sind Fragen
    zur Familie (besserer Kontakt mit den Eltern, Abgrenzung, Aushalten von Konflikten, ...),
    zur sexuellen Orientierung und den ersten Beziehungen (Gefühle, Romantik, Zuneigung, Sexualität, Grenzen, ...),
    zum Schutz vor Selbst- und Fremdgefährdungen aller Art,
    zu Psychotherapie (Platzsuche und Begleitung des Prozesses),
    zum Start ins berufliche Leben im allerweitesten Sinn (Schuldistanz, Versagensangst, Berufsberatung, Praxisplatzsuche, Bewerbungen, Kontakt zu Lehrer:innen und Ausbilder:innen, Elternsprechtage und Elternversammlungen),
    und natürlich zu allem, was das Leben sonst so ausmacht: Freizeit, Ferien, Reise, Genuß, Kultur, Musik, ... .
  • Wenn es Dir wichtig ist, in Deiner Arbeit, einem so wichtigen und großen Bereich Deines Lebens, etwas Sinnvolles zu tun, dann bist Du hier richtig. Bei den meisten jungen Leuten, die zu uns kommen, liegt es einfach auf der Hand, dass sie unsere Hilfe brauchen. Vielen ist es anfangs nicht angenehm, dass sie uns brauchen, und sie sind zunächst ablehnend. Aber allgemein gesagt geht es darum, junge Leute, die aus den unterschiedlichsten Gründen mit wirklich schwierigen Lebensumständen zu tun hatten, ein Stück aus ihrer Misere heraus zu begleiten. Und das ist, keine Frage: sinnvoll. Egal, ob Du mit einem jungen Mann seine erste eigene Bude einrichtest, Möbel schleppst, zusammenschraubst und Löcher in die Wand bohrst (als "Modell" handelst), ein schwieriges Gespräch mit einer jungen Frau und ihren Eltern führst oder einen unbegleitet geflüchteten Jugendlichen dabei unterstützt, dass er wenigstens einigermaßen so behandelt wird, wie es im Gesetz steht.
  • Kommunikation muss Dir Spaß machen. Es ist nicht so wichtig, ob Du selbst eher intro- oder extrovertiert bist. Es geht eher darum, permanent die verschiedenen Seiten der Botschaften zu lesen. Und immer wieder zu überlegen, welche weiteren Inhalte noch darin stecken könnten. Mit anderen Worten: Wenn Du zu den Menschen gehörst, die von sich glauben, dass sie andere Menschen instintkiv richtig verstehen, und Schwierigkeiten hast, anzunehmen, dass Du Dich irrst, dann bist Du hier falsch. Wir hier sind uns ganz sicher, dass wir uns nie zu sicher sein dürfen und immer wieder nachfragen müsssen. Und auf dem Schirm haben: Wenn die Beziehung zu uns auf die Probe gestellt wird, geht es meistens nicht wirklich um uns. Sondern darum, sich an uns auszuprobieren und im besten Falle an unseren Reaktionen zu lernen, dass und wie einigermaßen normale Kommunikation mit einigermaßen normale Erwachsenen eben doch viele Probleme lösen hilft.
  • Lehrreich. Das ist unsere Tätigkeit auf jeden Fall. Und zwar, egal, ob Du das jetzt auf Dein eigenes Leben beziehst oder hochprofessionell an Dein Wissen und Deine Fähigkeiten als Sozialpädagog:in denkst. Wir unternehmen hier einiges, um auf der Höhe des Fachdiskurses zu bleiben, bilden uns fort (einzeln oder im Team) und sprechen dazu immer wieder ausführlich in den Teamsitzungen. So eine Stelle ist eine gute Basis - oder besser gesagt: Chance - um in 3 bis 6 Jahren zu einem:r allwettertauglichen und krisenfesten Sozialarbeitsprofi zu werden.
  • Die Formate "Wohngemeinschaft" und "Betreutes Einzelwohnen" sind ursprünglich Experimentierfelder der Gesellschaft, Operationen am offenen Herz und Hirn unserer Gesellschaft. Emanzipation, Feminismus, Beteiligung, Inklusion, sexuelle Befreiung, alle diese Erkennungsmerkmale unserer modernen, offenen Gesellschaft sind dort in den 1970er Jahren, als praktische Ausformungen der Gedanken aus der Kritischen Theorie ausgedacht, ausprobiert und verfeinert worden. Als Mitarbeitende eines freien Trägers nehmen wir für uns in Anspruch, dass dieser eingeschlagene Weg 1. ein richtiger war, 2. noch nicht zu Ende ist und dass wir 3. immer noch unseren kleinen Beitrag dazu leisten, die bessere Gesellschaft mitzukonstruieren.
  • Wenn wir schon gerade von Freiheit reden: Gehörst Du zu den Leuten, denen Freiräume bei der Arbeit eindeutig wichtiger sind als genaueste Arbeitsvorgaben? Schätzt Du es, wirklich Verantwortung zu übernehmen und hast nicht zu viel Angst, auch mal nen Fehler zu machen? Weißt Du, und magst Du auch aushalten, dass wenn Fehler schon eh dazu gehören, über sie offen gesprochen werden muss, auch wenn es um Deine geht?
  • Damit sind wir beim Team. Das direkte Team der WG- Berater:innen ist die wichtigste Instanz unserer Arbeit. Leute, die zu uns passen, wollen zu einem Team gehören, sind eher keine Eigenbrötler:innen. Kannst Du gut die Waage halten zwischen selbstverantworteten Entscheidungen und Spielräumen und dem Zwang (ja, Zwang!), sich im Team soweit als möglich abzustimmen? Klar, dass dazu auch gegenseitige Sympathie gehört. Wir sind als Team absolut darauf angewiesen, einander zu vertrauen. Wenn man sich hier, in unserem Umfeld, nicht grundsätzlich persönlich mag, wird es schwierig, so eng, vertrauensvoll und verbindlich wie nötig miteinander zu arbeiten. Das musst Du mögen und eine große Toleranz mitbringen. Ob du uns magst und wir Dich, sehen wir erst, wenn wir uns tatsächlich kennenlernen.

Um es nochmal anders auszudrücken: Wir führen unzählige Gespräche, besuchen die jungen Menschen in ihren Wohnungen, formulieren Ziele, überlegen mit Ihnen, wie sie diese erreichen können. Natürlich verläuft dies nicht gradlinig. Es gibt Rückschläge, man muß Umwege gehen, um einen möglichen Weg zu finden. Wir streiten und lachen gemeinsam.
Bei der Beziehungsaufnahme als der Grundlage der Arbeit mit den Jugendlichen bemühen wir uns, die verschiedensten Möglichkeiten zu bieten. Gemeinsame Ausflüge und Freizeitgestaltung gehören genauso dazu wie die Begleitung zu Terminen mit dem Arbeitsamt, der Schule etc. Zusammen Feiern, regelmäßige Gruppenabende. Wir gehen gemeinsam ins Kino, unternehmen Ausflüge, basteln und werkeln, kochen und essen zusammen und vieles mehr. Einen der Höhepunkte des Jahres stellt immer gemeinsame Urlaubsfahrt mit den Jugendlichen aus dem BEW und der WG dar.
Wenn 5 Jugendliche zusammenleben, kann jede/r sich leicht vorstellen, daß dies für alle Beteiligten spezielle Herausforderungen mit sich bringt – für Bewohner/-innen wie Betreuer/-innen. Oftmals taugen die gelernten Verhaltensmuster nur halbwegs, um Schwierigkeiten und Konflikte durchzustehen. Neue Wege müssen gelernt werden.

Die 2010 eingeführten Nachtdienste am Wochenende haben sich bewährt (Partybremse) und sind mittlerweile fester konzeptioneller Bestandteil in unserer Arbeit. Neben der Reduzierung der Konflikte mit den Mitbewohnern im Haus führt die nächtliche Anwesenheit von Erwachsenen auch zur Entspannung der Atmosphäre. Auf emotionale Spitzen oder Krisen, die oft an den Wochenende auftreten, kann zeitnah und direkt reagiert werden. Das führt unseres Erachtens unter anderem zu größerer Sicherheit und einem verstärkten Gefühl von Geborgenheit und Zuhause.

Immer wieder sehen wir, wie sinnvoll der Verbund von WG und betreutem Einzelwohnen ist. Umzüge aus der WG in eine Trägerwohnung  sind häufig, bei Erhalt der Beziehung zu den Bezugsbetreuer/-innen. So reagieren wir zeitnah auf Wechsel im Bedarf, Schwierigkeiten der Jugendlichen mit der eigenen Haushaltsführung oder bei Schwierigkeiten mit den Mitmietern.


Am Ende der Jugendhilfe helfen wir den jungen Menschen dabei, eine stabile Finanzierung zu haben, ggf. bei Übergang zum Jobcenter, als auch insbesondere bei der Wohnungssuche, die sich als immer schwieriger erweist.

Es ist nicht möglich in diesen wenigen Zeilen unsere Arbeit mit ihren schönen Seiten aber auch Schwierigkeiten eingehend zu beschreiben. Wir hoffen aber, daß dennoch deutlich geworden ist, wie wichtig und sinnvoll sie ist. Jede/r neue Jugendliche stellt eine neue Herausforderung dar, der wir uns gerne stellen. Eine ständige Herausforderung die uns zum Neu-, Um- und Bedenken nötigt.

Wenn Du also bis hierher durchgehalten hast und immer noch interessiert bist (und die formalen Voraussetzungen erfüllst), dann solltest Du Dich unbedingt bei uns melden, und zwar unabhängig davon, ob wir gerade eine Stelle ausgeschrieben haben oder nicht.